Leserbrief Dr. Michael Ortiz
Abbruch offenbar übereilt umgesetzt
Der zwischenzeitliche Stopp der Arbeiten aufgrund von Fehlern bei der ökologischen Baubegleitung zeigt, dass der Abbruch offenbar übereilt umgesetzt wurde. So sind auch andere Ankündigungen und Zusagen der Planer bislang nicht eingehalten worden, wie zum Start der Arbeiten, zur Reihenfolge des Abbruchs oder den Arbeitszeiten. Teils sind die Bagger bis nach 20 Uhr im Einsatz.
Das lässt gleich zu Beginn das Vertrauen in den weiteren Entwicklungsprozess schwinden und wirft. Fragen auf, wie zukünftig zum Beispiel mit archäologischen Funden auf dem Gelände umgegangen werden wird: Auch erst mal abbrechen, wie die Kastanienschale oder den ,,Findling"?
Dabei geht es um ein Projekt, das zwingend auf große Unterstützung der Bürgerschaft. angewiesen ist, und bei dem zwischen eng bebauter historischer Altstadt und reinen Wohngebieten das größte Event-Areal der Stadt entstehen soll. Es erscheint immer unrealistischer, dass solche komplexen Nutzungen später funktionierend organisiert werden können. Dies dürfte es auch immer schwerer machen, für Lösungsvorschläge zum Betreiberkonzept sowie der Parkraumsituation zu überzeugen.
Übrigens: Die Berichterstattung zum Pfalzquartier ist aktuell in einem wichtigen Punkt irreführend: Neben einer allgemeinen Absichtserklärung zur Entwicklung des Areals ist bislang lediglich der Abbruch der Kasernengebäude beschlossen. Baurecht für die geplanten Baumaßnahmen liegt nicht vor, und könnte in Anbetracht der noch fehlenden Lösungen auch lange auf sich warten lassen.
Quelle: Leserbrief, Goslarsche Zeitung vom 26.06.2023